Ganztagesübung FIT für den EINSATZ - Thema Gefahrgut
Gefahrgut-Einsätze gehören zu den anspruchsvolleren und gefährlicheren Ereignissen, denen sich die Feuerwehr stellen muss. Um auf solche Herausforderungen optimal vorbereitet zu sein, führen Feuerwehren regelmäßig Übungen durch, die speziell auf den Umgang mit gefährlichen Stoffen und Gütern ausgelegt sind. Eine solche Übung vermittelt nicht nur wichtiges Wissen, sondern schult auch den sicheren Umgang mit der notwendigen Schutzausrüstung und die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte.
So trafen sich am Samstag, 25.01.2025 Einsatzkräfte der FF Graben-Neudorf im Feuerwehrhaus Neudorf zu ihrer ersten Ganztagesübung in diesem Jahr, um das Thema „Gefahrguteinsatz“ zu trainieren.
Anhand der sogenannten GAMS-Regel, welche eine einfache und bewährte Eselsbrücke ist, die dabei hilft, die Feuerwehrkräfte bei Gefahrguteinsätzen zu unterstützen schnell und strukturiert die richtigen ersten Maßnahmen zu ergreifen, wurden die drei Lern- und Übungsmodule am Vormittag gestaltet.
Die Einsatzkräfte wiederholten und übten ihr Wissen in den Bereichen
G - Gefahr erkennen
- Ermittlung der Lage und Identifikation der möglichen Gefahr.
- Hinweise auf Gefahrenstoffe: Gefahrzettel, Warntafeln, Kennzeichnungen oder die äußere Wahrnehmung (z. B. Geruch, Rauch, Flüssigkeitsaustritt).
- Einsatz von Messtechnik, wenn verfügbar.
- Abstand halten, um die Eigengefährdung zu vermeiden.
A - Absperren
- Den Gefahrenbereich großräumig absichern, um weitere Gefährdungen für Einsatzkräfte, Bevölkerung oder Umwelt zu verhindern.
- Windrichtung beachten und in sicherer Entfernung positionieren.
- Zufahrtswege für weitere Einsatzkräfte freihalten.
M - Menschenrettung unter Eigenschutz
- Rettung von verletzten oder gefährdeten Personen aus dem Gefahrenbereich, soweit es unter Eigenschutz möglich ist.
- Tragen der passenden Schutzausrüstung (z. B. Atemschutz oder Chemikalienschutzanzüge).
- Eine direkte Gefahr für die Gesundheit der Einsatzkräfte vermeiden.
- Dekontaminationsplatz einrichten
S - Spezialkräfte nachfordern
- Unverzüglich die Alarmierung von Spezialkräften (z. B. Gefahrgutzug, Messtrupps oder Chemiker) veranlassen.
- Rückmeldung an die Leitstelle, um weitere Maßnahmen zu koordinieren.
- Zusammenarbeit mit Fachberatern (z. B. TUIS-System, Chemie-Experten).
Die Regel dient der Sicherheit und hilft, strukturierte Entscheidungen zu treffen, bevor unüberlegte Aktionen zu einer Eskalation der Gefahr führen. Besonders in der Anfangsphase, in der Informationen oft unvollständig sind, stellt die GAMS-Regel sicher, dass keine überhasteten Maßnahmen ergriffen werden, die Einsatzkräfte oder Dritte gefährden könnten.
Nach einer gemeinsamen Pause hatten die Übungsleiter eine Übung am Feuerwehrhaus in Graben vorbereitet, so dass das Geübte in einem praktischen Übungszenario final trainiert werden konnte.