Langjährige Sicherheitspartnerschaft zwischen Freiwilliger Feuerwehr und der Firma Geholit + Wiemer wird auf eine neue Stufe gehoben
6. April 2021
Die aktuellen Baumaßnahmen in der Sofienstraße und die nahezu zeitgleiche Sanierung der Pfinzbrücke in Graben stellten die Firma Geholit + Wiemer und die Freiwillige Feuerwehr Graben-Neudorf gemeinsam vor neue Herausforderungen! Das Unternehmen spielt eine aktive Rolle in der Unterstützung der Feuerwehr und somit für die öffentliche Sicherheit.
Geholit + Wiemer ist eine mittelständische Lackfabrik, welche bereits seit 130 Jahren am Standort Graben in der Sofienstraße ansässig ist. Hier werden lösemittelhaltige und wasserverdünnbare Lacke für Korrosionsschutz und Industrielacke hergestellt. Geholit + Wiemer beschäftigt ca. 200 Mitarbeiter, davon 150 am Standort Graben.
Mitglied der Geschäftsleitung und Betriebsleiter des Werkes Dr. Brussaard betont, dass Themen wie der Brandschutz extrem wichtig für die Firma sind. Daher ist ein enger Kontakt mit der Feuerwehr schon immer Bestandteil des Sicherheitskonzeptes am Standort Graben. „Wir erfüllen die Anforderungen für einen Betrieb der unteren Klasse der Störfallverordnung. Daher ist die enge Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Graben-Neudorf für uns von essentieller Bedeutung. Die Feuerwehr trägt ihren Teil der Sicherheit dazu bei. Da geben wir gerne was zurück“, so Dr. Brussaard.
„Die Firma Geholit + Wiemer in Graben-Neudorf ist in Sachen Sicherheit ein Vorzeigeunternehmen,“ so Feuerwehrkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Graben-Neudorf, Hans-Peter Hoffmann. „Seit Jahren gibt es hier keine Probleme, wenn wir zu einem Einsatz in die Firma gerufen werden. Die Feuerwehrpläne sind stets gepflegt. Die Laufkarten der Brandmeldeanlagen sind immer auf dem Laufenden. Kennzeichnungen auf dem Boden zeigen uns auch immer den sichersten Weg durch die Firma.
Sobald sich etwas verändert, informiert Geholit + Wiemer immer die Freiwillige Feuerwehr und bietet ggf. auch Einweisungen vor Ort. Dies kann bei baulichen Veränderungen oder bei einem Einbau von neuen Anlagen der Fall sein.
Zur Zeit erfolgt die Umgestaltung und Sanierung der Sofienstraße. Die Straße wird aufgerissen und das genau vor den Ausfahrten des Feuerwehrhauses des Standortes Graben. Die Baustelle wird bis voraussichtlich Ende Oktober bestehen. Es wurde in den vergangenen Wochen gemeinsam nach Möglichkeiten gesucht, dass die Feuerwehr gut und schnell weiterhin ihren Einsatzauftrag im Ort wie auch bei Geholit+Wiemer ausüben kann.
„Es entsteht somit wieder eine Win-Win-Situation für unsere Firma, die Feuerwehr sowie der Gemeinde“, so Dr. Brussaard bei einer Begehung auf dem Firmengelände und zeigt die vorgesehenen Plätze, auf denen im zweiten Bauabschnitt Einsatzfahrzeuge untergestellt werden können - außerhalb von Gefahrenbereichen und vor unbefugten Zugriff geschützt. Zudem wurden weitere Parkmöglichkeiten für Feuerwehrangehörige auf dem Werksgelände geschaffen, sollten die ausgewiesenen Parkmöglichkeiten, welche den Feuerwehrangehörigen der Einsatzmannschaft personenscharf zugewiesen worden sind, nicht ausreichen oder nicht nutzbar seien.
Dr. Brussaard erläutert, „Die Feuerwehr hat 24/7 Zutritt zum Werksgelände. Während der Betriebszeiten müssen Flächen freigehalten werden, damit die Feuerwehr jederzeit ausrücken kann. Es muss dadurch einiges im Betriebsablauf umorganisiert und zukünftig beachtet werden. Aufgrund der zusätzlichen Fahrzeuge auf dem Gelände, ergeben sich Engstellen bei der Warenanlieferung und -abfahrt. Dies müssen aufgrund der Platzbegrenzung die Meister und das Personal bei der Warenabfertigung jederzeit beachten. Die Parkplatzordnung musste neu angepasst werden. Wir haben versucht im Ortskern Parkplatzalternativen für unsere Mitarbeiter zu suchen. Die Gemeinde hat uns dafür Ausweichflächen beim Park + Ride Parkplatz am Bahnhof angeboten.“
Während des ersten Bauabschnittes stehen die Einsatzfahrzeuge noch im Feuerwehrhaus. Anders angeordnet zwar, aber nach einer Planungsphase, welche einige Zeit in Anspruch genommen hatte, ist dies noch machbar. Die erstausrückenden Fahrzeuge stehen vorne in den Fahrzeugboxen, andere dahinter.
Im Sommer werden die Arbeiten zum zweiten Bauabschnitt übergehen und Fahrzeuge werden dann zur Firma Geholit + Wiemer ausgelagert werden müssen. „Die Einsatzzeiten werden sich verlängern, aber die Einsatzbereitschaft mit allen Fahrzeugen kann dadurch zu 100 Prozent aufrechterhalten werden. Die Ersteinsatzfahrzeuge verbleiben im Feuerwehrhaus, da uns die Zusage gegeben wurde, dass diese Fahrzeuge jederzeit trotz der Baustelle ausrücken können.“, erklärt Kommandant Hans-Peter Hoffmann.
Die Einsatzfahrzeuge auf dem Firmengelände von Geholit + Wiemer werden mit dem Mannschaftstransportwagen angefahren. Durch eine Änderung der Alarm- und Ausrückeordnung für diesen Zeitraum wird auch bei bestimmten Alarmstichworten gleich der Standort Neudorf mit alarmiert, bei denen sonst zuerst nur der Standort Graben alarmiert werden würde.
Es ist nicht das erste Mal, dass Geholit+Wiemer die Feuerwehr Graben-Neudorf pragmatisch unterstützt. Bereits beim Einsatz 2019, dem Scheunenbrand in der Sofienstrasse betreffend, trat Geholit + Wiemer aktiv auf die Feuerwehrführung zu und teilte mit, dass die Firma unverzüglich Ihren Betrieb heruntergefahren hat, die Brandmeldeanlage in Handbetrieb überführt wurde, Feuerwachen installiert sind und sämtliche Lüftungsanlagen ausgeschaltet wurden. Diese Maßnahmen dienten dazu bei der starken Rauchentwicklung zu verhindern, dass durch einen eventuell automatisch ausgelösten Fehlalarm weitere Einsätze für die Feuerwehr entstehen könnten. Auch wurde die An- und Abfahrt von Gütern sofort gestoppt und alles unter Dach und Fach gebracht. „Bei so einem Großbrand musste alles getan werden, um weitere Aufgaben und Belastungen für die Feuerwehr zu verhindern. Weitere Aufgaben wären ja gar nicht zu bewältigen gewesen. Es waren ja bereits alle mit dem Scheunenbrand beschäftigt.“
Ab April wird die Ausrückesituation im Einsatzfall nochmal interessanter. Zu der Baustelle in der Sofienstraße wird der Ortsteil Graben durch Arbeiten an der Pfinzbrücke/Karlsruher Straße vom Rest der Gemeinde abgeschnitten. Vom Ortsteil Graben erreicht man die weiteren Gemeindebereiche nur noch noch über die B35/B36.
Durch die Verlagerung der Fahrzeuge wird sichergestellt, dass der gesamte Ortsteil weiterhin im Sinne der Gefahrenabwehr durch die Freiwillige Feuerwehr Graben-Neudorf versorgt ist.
Die Sicherheitspartnerschaft der Firma Geholit + Wiemer und der Freiwilligen Feuerwehr Graben-Neudorf hat eine große Bedeutung für die öffentliche Sicherheit für die Bevölkerung in der Gemeinde Graben-Neudorf. Sollten im Laufe der verschiedenen Bauphasen weitere Probleme auftreten, wird man sich wieder gemeinsam zusammensetzen und nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Da sind sich Mitglied der Geschäftsleitung der Firma Geholit + Wiemer, Dr. Brussaard und Feuerwehrkommandant Hans-Peter Hoffmann einig.
Text: S. Hoffmann - FF Graben-Neudorf, Dr. Hugo Brussaard - Geholit + Wiemer
Bilder: FF Graben-Neudorf